Häuser, wirkend wie aus dem 19. Jh. oder älter, verblüffen in dem jungen Koog von 1935. Es sind keine friesischen Langhäuser und es gibt auch nichts wirklich Vergleichbares in Eiderstedt oder entlang der ganzen Nordseeküste. Für eine zweckgerichtete effektive Landwirtschaft im 20. Jh. sind die Nutzungsbereiche zu klein und unzweckmäßig. Stilistisch sind die Häuser eine Spielart der seit 1904 entwickelten Heimatschutzarchitektur.
Während Ensembles wie der Burghof an der Flensburger Toosbüystraße (1909/10) und die Höfe des nordfriesischen Sönke-Nissen-Koog (1926) tradierte Stile aufgreifen und auch funktionsgerecht entworfen wurden, wird die Funktion bei den Häusern im ehemaligen
Hermannn-Göring-Koog gegenüber den Elementen des stilistischen Rückgriffs hintenangestellt. Im Stil sind viele Merkmale traditioneller Bauten in Norddeutschland vermischt worden, das Gulfhaus stand Pate. Versammelt wurde alles, was beschaulich ist. Hier mag eine ideologische Überprägung des Stils zu Häusern für eine Idee statt für eine Nutzung geführt haben. Der heutigen touristischen Nutzung werden die Bauten allerdings vollauf gerecht.