Schmiede und Kröger hat es zu jeder Zeit an verschiedenen Plätzen im Kirchspiel gegeben. In der direkten Nachbarschaft zur Kirche siedelte man entweder eine Schmiede oder eine Gastwirtschaft (Krug) an, wo bis zum Gottesdienst warten, sich erfrischen und Pferd und Wagen abstellen konnte. In Westerhever ist der Kirchspielkrug erstmals um 1682 erwähnt. Hauptaufgabe des Pächters/Inhabers war die Aufbewahrung von Akten und Protokollbüchern. Oft wurde auch Geld hinterlegt, wofür der Gastwirt eine Entschädigung erhielt. Im Laufe der Zeit versammelten sich dort auch die Landbesitzer, die Interessenten und die Gemeindevertreter zu ihren Sitzungen. Aus all dem ergab sich die Verpflichtung der Gemeinde, alle Sitzungen im „Kirchspielkrug“ abzuhalten. Andererseits übernahm der Gastwirt die Verpflichtung zur sicheren Aufbewahrung aller „Kirchspiel-Sachen“ und der Gastwirt verpflichtet wurde, in der Sitzungsstube auch einen feuersicheren Schrank für die Gemeindeakten einzubauen. 1902 gab es den ersten öffentlichen Telefonanschluss für Westerhever im Kirchspielkrug.
Kirchspielkrug