Das Alte Hospital war, anders als der heutige Sprachgebrauch es vermuten lässt, weniger ein Krankenhaus als ein Armenhaus. Anstoß für die Errichtung des Armenhauses ab 1601 für „unbescholtene Bürger und Witwen“ war eine Stiftung von Herzog Johann über 3000 Mark. Die Bürger des damals wohlhabenden Tönnings spendeten für den Unterhalt. Früher dürfte das Gebäude nur wenige große Räume gehabt haben. Von einem großen Raum im Ostteil gingen 8 Schornsteine aus – vielleicht waren sie einzelnen Unterkunftsbereichen in Holzverschlägen zugeordnet.
Im Westteil fanden sich zwei Kamine holländischer Bauform von 1650. Hundert Jahre später gab es dreizehn Zimmer im Haus. Bis 1978 wurde das Alte Hospital als städtisches Altenheim genutzt. Ende der 80er Jahre wurde das Gebäude aufwendig renoviert und außen wieder der Zustand von 1750 hergestellt. Danach wurde es von 1990 bis 1998 öffentlich als Museum genutzt und schließlich an private Hand verkauft. Heute beherbergt das Haus die Büros einer Architektengemeinschaft und eines Steuerberaters.