In der Westerstraße lässt sich die Geschichte der Post in Tönning gut verfolgen. Das damals dänische Tönning hatte seit 1713 ein eigenes Postkontor. Mit dem Ausbruch des Schleswig-Holsteinischen Krieges (1848-1851) schloss sich Tönning der Provisorischen Regierung Schleswig-Holstein an. Ende des Krieges übernahmen die Dänen am 27.4.1851 wieder die Postverwaltung.
Im Zuge des 2. Deutsch-Dänischen Krieges wurde 1864 der letzte dänische Postmeister vertrieben und die Schleswig-Holsteinische Landespost übernahm den Postbetrieb. In Folge der österreichischen Niederlage im Preußisch-Österreichischen Krieg annektierte Preußen Schleswig-Holstein. In der Übergangszeit konnten vom 2.2.1867 bis 31.12.1867 neben den preußischen auch weiter schleswig-holsteinische Marken verwendet werden.
Am 1. Januar 1868 wurde der Norddeutsche Postbezirk geschaffen, in dem unter anderem die Post Schleswig-Holsteins aufging und die Preußische Post begann, dieses Gebäude zu nutzen. Im Deutschen Kaiserreich wurde das gegenüberliegende Postgebäude gebaut, das bis 2000 genutzt wurde.